Kolumbien – 3. Bericht von Anna

Es war eine unglaubliche Erfahrung auf eine Reise mit mehr als 80 Austauschschülern zu gehen und so viele Nationalitäten auf einem Fleck zu haben und eine wirklich tolle Woche zu erleben!

Jedoch bin ich sehr einsam und fühle mich von meinem Rotary Club im Stich gelassen, weswegen ich mir auch wünschen würde das zukünftige Austauschschüler nicht in diesen Club geschickt werden, da es der einzigste Club in Cali ist der sich so wenig um uns Austauschschüler kümmert und ich öfters in einem anderem Rotary Club aktiv war, als in meinem!

In der Schule hab ich nach wie vor keine richtigen Freunde in einem Alter gefunden, wo mit ich mich recht gut abgefunden habe, da sie noch nicht so reif sind und ich deswegen lieber den Kontakt zu einigen Lehrern suche, die wirklich äußerst liebenswert sind!

Trotzdem wäre meine Antwort auf die Frage „sind die Kolumbianer liebenswerte und aufgeschlossene Menschen“ erstmal ein klares Nein, da die Personen die ich in der mittleren Schicht kennengelernt habe deutlich verschlossener sind, als die die ich so auf der Straße oder bei Taxi Fahrten, so wie auch meine Lehrer kennen gelernt habe, da ich von ihnen sagen würde, dass sie, die ärmeren Leute die eindeutig liebenswerteren und aufgeschlosseneren Menschen sind! Die etwas reicheren, jedoch nur mit sich und ihrer eigenen Fassade beschäftigt sind die sie nach außen abgeben. Was ich auch deutlich zu spüren bekommen habe, als mich mein YEO besuchte und meinte das ich Probleme nur mit meinen Gasteltern oder im schlimmsten Fall mit ihm klären sollte und nicht mit meinen Freunden über meine Probleme reden sollte. Ich kann es natürlich verstehen, dass niemand seinen Ruf verlieren möchte auf der anderen Seite sehe ich, als Europäerin es als einen Maulkorb an der mir verbietet mit meinen Freunden über Probleme zu sprechen und diese dann dem entsprechend zu klären. Aber das sind kulturelle Unterschiede an die ich mich erst einmal gewöhnen muss um sie dann für die restlichen Monate zu akzeptieren!

Zur Zeit befinde ich mich in einer Phase in der mir so einiges klar geworden ist und vor allem sind mir auch viele Sachen aufgefallen die ich sehr negativ betrachte, ich möchte auf gar kein Fall sagen, das Kolumbien keine Reise wert ist, denn so ist es nicht, da es ein Land mit viel Potential ist. Jedoch die Mentalität der Menschen so rein gar nicht mit meiner Mentalität übereinstimmt und mich deswegen vieles negativer sehen lässt als positiv. Ich bin trotzdem sehr froh ein Teil dieses Austauschprogrammes sein zu dürfen, da mir von Beginn an klar war, das ich sowohl eine äußerst positive Erfahrung machen kann, aber eben auch eine negative! Es ist also eine eindeutige Bereicherung für meine Zukunft, aber ein Jahr ist dafür auch eine ausreichende Zeit.

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