Argentinien – 4. Bericht von Maxine

Auf der ersten Orientation in Deutschland wurde mir oft mal gesagt, dass ich mich im Auslandsjahr sehr verändern werde. Zu dieser Zeit hatte ich darauf ziemlich wenig Lust, weil ich mit mir und meinem Leben sehr zufrieden war. Und auch in den ersten Monaten hier in Argentinien war ich mir nicht ganz sicher, ob mit ,,verändern“ nicht nur ,,erwachsener werden“ gemeint war. Doch mit der Zeit wurde mir bewusst, dass ich ich verändert hatte ohne es zu wissen oder zu wollen. Als erstes habe ich wahrscheinlich gelernt, meine Familie, meine Heimat und meine Kultur wertzuschätzen. Zum Beispiel habe ich im Dezember die Kälte und die Weihnachtsdeko vermisst, obwohl mir in Deutschland nur selten aufgefallen ist, dass ich das so gern habe. Ich glaube auch, ich habe sehr viele Eigenschaften von ,,Argentiniern“ angenommen. Zum Beispiel unpünktlich zu kommen und einfach entspannter zu sein. Offener bin ich auch geworden, wenn auch mehr vom Austausch an sich und weniger von Argentinien. Ich habe mich verliebt in den typisch argentinischen Mate-Tee und denke, dass ich ihn auch täglich in Deutschland trinken werde.

Zum Ende meines Auslandsjahres fragen mich viele meiner Freunde, welches Land ich denn nun besser fände. Diese Frage ist meiner Meinung nach sehr schwer zu beantworten, denn es gibt in Deutschland wie auch hier in Argentinien Dinge, die mir besser gefallen, als im jeweils anderen Land. Beispielsweise finde ich es hier echt toll, dass man sich jeden Tag mit den Freunden trifft, in Deutschland war das für mich immer etwas kompliziert, weil alle meine meine Freunde in anderen Orten gewohnt haben. Außerdem sind die Menschen sehr offen – sie gehen auf dich zu und fragen dich, weil sie dich kennenlernen möchten. In Deutschland ist das genau umgekehrt.

Jetzt wo bald zurück geht freue ich mich schon sehr auf ,,zu Hause“, obwohl es mir unglaublich schwer fallen wird, das Leben in Argentinien zu verlassen. Von den Reisen, meiner Gastfamilie und meinen Freunden bringe ich viele Erinnerungen mit nach Deutschland, nicht nur Materielles, sondern vor allem in meinem Herzen viele wunderbare Momente und Erfahrungen.

Ich danke Rotary dafür, mir das beste Jahr meines Lebens ermöglicht zu haben. Für mich ist letztes Jahr ein Traum in Erfüllung gegangen, den ich jetzt nur schwer wieder loslassen kann.

Vielen Dank!

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