Argentinien – 1. Bericht von Eva

Meine Reise sollte am 23. August am Flughafen in Dresden beginnen, dies hat auch nach einigen Komplikationen geklappt. (Es gab Komplikationen da mein Distrikt, hier in Argentinien, die Austauschschüler mit Touristen-Visum einreisen lässt)

Es ging also von Dresden nach Frankfurt, wo ich die anderen Austauschschüler aus Deutschland, welche auch nach Argentinien flogen traf, dann stiegen wir alle zusammen ins Flugzeug nach Buenos-Aires. In Buenos-Aires wurde unsere Reisegruppe langsam immer kleiner, da alle in die Richtungen ihrer neuen Heimatstädte flogen oder schon von ihren Familien abgeholt wurden. Nach einigen Stunden Wartezeit war es auch für mich und zwei andere Mädchen soweit und wir mussten unseren Flieger nach Posadas nehmen.

Als ich also am Flughafen in Posadas ankam wurde ich natürlich direkt von meiner Familie, meinem YEO und meiner Counselorin in Empfang genommen und es wurden erstmal ein paar Fotos gemacht , dann fuhren wir aber auch alsbald nach Hause, dort angekommen  zeigte mir meine Familie erstmal das Haus und das Grundstück, dann ließen sie mir erstmal etwas Zeit für mich um meinen Eltern zuschreiben, zu duschen etc., danach aßen wir gemeinsam zu Abend und unterhielten uns (mehr oder weniger, soviel wie es mir eben durch meine Sprachkenntnisse eben möglich war).

Die nächsten Tage fuhr meine Familie mit mir in die Stadt, und zeigte mir das Stadtzentrum und die Promenade und generell so die Umgebung. Da ich etwas mehr außerhalb wohne ist hier in meiner Umgebung allerdings abgesehen vom Flughafen nicht so viel zusehen.

An meinem vierten Tag ging ich mit meinem Gastbruder und meiner Gastmutter zur Schule um mich dort anzumelden und musste mich auch in der Klasse vorstellen.

Ich kann sagen, ich habe mich eigentlich ziemlich schnell eingewöhnt und an die Unterschiede zu meinem Leben in Deutschland angepasst, und genauso mit meiner Familie, mittlerweile sind wir auf jeden Fall ein gut eingespieltes Team.

Was die Sprache angeht habe ich ziemliches Glück, denn auch wenn niemand in meiner Familie hier Englisch spricht, habe ich einen Gastbruder, der das letzte Jahr in Deutschland war, wenn ich also mal etwas gar nicht verstehe oder Vokabel-/ Grammatikfragen habe kann ich mich immer an ihn wenden.

Ein Problem ist allerdings, dass ich hier in meiner Stadt keinen Spanischkur /-Lehrer finde.

Das ist sehr unschön, denn auch wenn ich mich in dem letzten Monat deutlich verbessert habe merke ich mittlerweile wieder meine Grenzen durch die fehlende Grammatik.  

Mit meiner Schule habe ich sehr großes Glück, die meisten Lehrer sind sehr offen und freundlich und probieren mich auch in den Unterricht mit einzubinden, außerdem ist meine Klasse seit dem ersten Tag sehr integrativ und herzlich mit mir umgegangen und mittlerweile zähle ich schon viele von ihnen zu meinen Freunden. Aber nicht nur die Menschen aus meiner Klasse, sondern eigentlich fast alle aus der Schule sind immer sehr freundlich zu mir. Außerdem wurde ich sogar, zusammen mit einem Klassenkameraden, von meiner Schule zur Königin und er zum König des Frühlings gewählt.

Für mich war es bisher relativ einfach Freunde zu finden, da die Freunde eher mich gefunden haben, was ich damit sagen will ist, das die Menschen hier am Anfang hier sofort auf einen zukommen und einem z.B. zu ihrem Geburtstag einladen oder einfach fragen ob man mal was zusammen machen will, dazu kommt auch noch, das mein einer Gastbruder mich auch manchmal mitnimmt, wenn er seine Freunde trifft. Außerschulisch sieht es bei mir allerdings abgesehen von den anderen Austauschschülern in der Stadt bzw. Umgebung eher mäßig aus, da ich bisher auch noch keine außerschulische Freizeitaktivitäten habe. 

Ein Tipp bzw. eine Empfehlung für alle neuen Austauschschüler ist auf jeden Fall, im Gruppenflug zu fliegen, da es deutlich einfacher ist und man mit all diesen neuen Erfahrungen nicht allein ist und zudem seine Aufregung und Gedanken mit anderen teilen kann. Ich kann nämlich sagen, dass meine Aufregung während meiner Reise am größten war und ich sehr dankbar bin im Gruppenflug gewesen zu sein.

Sonst kann ich eigentlich nur sagen, dass man sich davor nicht zu viele Gedanken machen soll bzw. sich nicht verrückt machen muss, da alles sowieso anders kommt, als man es sich vorstellt.

Zum Schluss kann ich also einfach nur nochmal wiederholen, wie glücklich ich hier bin, mit meiner Familie, meiner Stadt, meiner Schule und mit eigentlich fast allen Menschen die ich hier bisher kennen gelernt habe.

Gestern wurde ich gefragt, „wenn ich die Entscheidung für den Schüleraustausch nochmal treffen müsste, ich es nochmal machen würde“ und ich kann wirklich zu 100% sagen, ja ich würde es definitiv nochmal machen und ich würde auch ganz sicher wieder Argentinien wählen, weil es bisher für mich einfach absolut überwältigend ist.

Eva Müller

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