USA – 4. Bericht von Valerie

Mein Auslandsjahr war ein einziger Traum und ich bereue es keine Minute, es gewagt zu haben, für ein Jahr in ein fremdes Land zu gehen. Ich habe viele wertvolle Erfahrungen gemacht, bin in meinen Entscheidungen weiser geworden, habe unzählige neue Menschen getroffen – von denen manche mir eine komplett neue Lebensdenkweise mit auf den Weg gegeben haben. Auch hatte ich das Glück, Amerika mal von einer Seite kennenzulernen, die man als normaler Urlauber nie erfahren würde. Ich konnte Gewohnheiten und Bräuche der Amerikaner am „eigenen Leib“ erfahren, durfte durch den Besuch von 3 amerikanischen Schulen die Atmosphäre und vor allem den Zusammenhalt unter den Schülern und auch zwischen Schülern und Lehrern erfahren, und konnte mich von der großen Sportleidenschaft begeistern lassen.

Das absolute Highlight meines Auslandsjahres war die Belo-USA Reise nach Kalifornien/ Nevada/ Arizona, was definitiv der beste Trip meines bisherigen Lebens war!!

Der Abschied von all meinen Freunden, Austauschschülern, und vor allem von meiner letzten Gastfamilie ist mir besonders schwer geweint. In den letzten Wochen in den Vereinigten Staaten, sind mir oft Tränen über die Wangen gekullert, wenn ich daran denken musste, dass dieses einzige Jahr nun einfach vorbei sein wird. Ich konnte es einfach nicht fassen, einfach wieder so in die deutsche (harte) Realität zurückzukehren. In den Ferien schon Schulvorbereitungen anfangen, jeden Tag in der Schulzeit lernen um Bestnoten zu erreichen etc. und außerdem bei dem deutschen lästigen Wechselwetter wie im Zimmer angewachsen zu sein. Ich wollte und konnte es einfach nicht wahrhaben, dass mein Leben sich innerhalb weniger Tage komplett auf den Kopf stellen wird. Dieses Gefühl hat mich innerlich zerrissen.

Naja, jetzt bin ich wieder zu Hause und Alles ist beim Alten. Dies schien anfangs gar nicht mal so schlimm, da man doch froh war, wieder in der gewohnten Umgebung zu sein und Freunde und Familie wiederzusehen. Doch nach und nach kam wieder das „Heimweh“, dieses Mal nach einem ursprünglich fremden Land, was schließlich zum eigenen zu Hause wurde.

Sie können sich gar nicht vorstellen, wie traurig es mich wieder macht, diesen Bericht zu verfassen. Weil jedes einzelne Wort erinnert mich daran, wie viele Dinge ich von der USA doch vermisse. Ich vermisse, wie mich meine Gastmutter jeden Morgen in die Schule gefahren hat und meinen Lunch-Snack immer schon vorbereitet hatte; ich vermisse die Multiple Choice Tests in der Schule, das entspannte Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern, die durchgedrehten Mittagspausen mit lauter Musik und von der Schule organisierten Gemeinschaftsspielen, all die Sportarten, die man jeden Tag nach der Schule besucht hat; ich vermisse die ständigen Pool-& Strandbesuche, die unzähligen Wasserspender überall verteilt, die Besuche bei meinem Rotary Club, die langen Sonnenuntergänge im Sand mit dem rauschenden Meer im Ohr; ich vermisse die perfekten Wetterverhältnisse, von denen man in Deutschland nur träumen kann. Ich vermisse sogar so einfache Dinge, wie die amerikanische Begrüßungsweise, die immer ein „Wie geht es Ihnen?“ beinhaltet. Ich vermisse einfach mein 2. zu Hause.

Es macht mich so glücklich, zwei Heimaten auf der Welt zu haben, und zu wissen dass mich über den Ozean hinweg immer jemand lieben und an mich denken wird. Ich vermisse meine Gastmutter wie niemanden sonst. Ich liebe sie, wie ich meine leibliche Mutter liebe, und es zerreißt mir das Herz, tausende von Kilometern von ihr entfernt zu sein. Tja, das nennt man wohl ‚Leben‘.

Ich wusste schon immer, dass dieses Jahr garantiert einzigartig wird, aber ich hätte nie gedacht, dass ein „Tschüss“ so weh tun kann.

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