Argentinien – 2. Bericht von Friedrich

Jetzt habe ich schon 4 Monate in Argentinien verbracht. Es verging wahnsinnig schnell. So viele Dinge habe ich noch nie in so kurzer Zeit erlebt: im November die große wundervolle Reise nach Patagonien mit unvergesslichen Erlebnissen (z.B. eine Wanderung auf einem Gletscher, Wale beobachten und vieles mehr!). Nach der Reise ging es gleich weiter mit dem Abschlussfest des Schuljahres. So langsam wurde auch das Wetter immer sommerlicher. Das bedeutet: Pool, Sonne und viel Eis. Zum Glück haben viele meiner Freunde einen Pool im Garten, sodass ich ständig im Wasser sitze und gegen die Hitze ankämpfen kann. Gegen Jahresende hin wurde es wieder spannender: Jahresabschlussfest vom Rotaryclub, natürlich mit Pool und Asado. Und dann die großen Feste: Weihnachten und Silvester. Die haben einige Überraschung parat.

Weihnachten mit Palme und Sonnenstich. So ähnlich verlief mein Weihnachtsfest. Im gesamten Dezember spürte ich keine Weihnachtsstimmung, trotz greller Lichterketten und Plastikbaum. Heilig Abend war eine wundervolle Nacht. Abends kam die gesamte Familie im Haus meiner Gastfamilie zusammen. Es gab wie immer Asado und dazu ein großes Büffet von Salaten und vielen anderen Beilagen. Von Kirche und Jesus war überhaupt nicht die Rede. Viel mehr war das Thema meine Familie aus Deutschland und welche meiner Gasttanten mit einem meiner Onkels aus Deutschland zusammen passen könnte. Jetzt habe ich jedenfalls den Auftrag zwei meiner Gasttanten meinen Onkels vorzustellen. Um Mitternacht standen alle plötzlich auf und riefen sich „Feliz Navidad!“- Frohe Weihnachten zu. Ich dachte das macht man nur an Silvester mit „frohes neues Jahr!“.

12 Uhr ist aber auch der Befreiungsschlag der Kinder. Diese müssen hier nämlich bis 12 Uhr geduldig warten und dürfen dann die Geschenke öffnen. Noch nie habe ich so viele Geschenke unter so einem kleinem Plastikbaum gesehen. An alle war gedacht, auch an mich. Natürlich habe ich auch Geschenke vorbereitet, sodass sich mein Gastvater über ein Bierglas aus Deutschland und meine Mutter über Pralinen und eine Vase aus Deutschland freuen konnte. Meine Geschwister aßen schnell die Schokolade aus Deutschland auf die hier einen unglaublich guten Ruf hat. Um 3 Uhr nachts ging ich mit meinen Geschwistern auf eine große Weihnachtsdisko wo gefühlt die halbe Stadt dabei war. Die Tage darauf traf ich mich dann mit Freunden und den anderen Austauschschülern und wir sprachen viel über die Weihnachtstraditionen.

Morgen steht Silvester vor der Tür. Es wird wahrscheinlich identisch, nur ohne Geschenke, ablaufen. Ich kann es kaum noch abwarten.

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