Taiwan – 2. Bericht von Peter

Über vier Monate lebe ich jetzt schon hier in Taiwan, und obwohl ich noch über die Hälfte meines Auslandsjahres vor mir habe, kann ich durchaus schon ein paar Tipps an zukünftige Outbounds geben.

Bevor ich nach Taiwan gekommen bin, hatte ich natürlich schon eine gewisse Vorstellung von dem, was mich hier erwartet. Ich hatte mit Taiwanern in Deutschland geredet, den ein oder anderen Reiseführer durchgeblättert und mir YouTube-Videos über Taiwan angeschaut. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich sofort nach Taiwan geflogen! Ich konnte es kaum erwarten, all das, was ich nun schon gesehen und gehört hatte, in echt zu sehen. Die ersten paar Tage nach meiner Ankunft war ich noch sehr aufgeregt, weil alles noch so neu war, aber irgendwann ist mir aufgefallen: So unglaublich anders, wie ich gedacht hatte, ist es ja eigentlich gar nicht. Und meine Klassenkameraden können ja gar kein Englisch. Außerdem ist hier, wo ich wohne, ja überhaupt nicht so viel los, wie mir die Austauschschüler aus Taipei erzählt hatten. Deshalb glaube ich, dass es wichtig ist, sich keine allzu genaue Vorstellung von der neuen Heimat zu machen, sodass man nicht etwa durch falsche Erwartungen enttäuscht wird. Um sich an die Gewohnheiten und die Kultur im neuen Land gut anpassen zu können, ist eine möglichst offene Einstellung hilfreich. Es wird auch immer wieder auf den Rotary-Orientations gesagt, und es stimmt wirklich: immer Ja sagen! Rotary gibt einem die Chance in einem anderen Land mit einer anderen Kultur ein Jahr zu verbringen, und man sollte jede Möglichkeit nutzen das Land besser kennenzulernen und zu erleben. Dabei lässt man am besten von der gewohnten, deutschen Kultur los. Es ist interessant, die Unterschiede zwischen den beiden Ländern festzustellen, aber ein ständiger Vergleich blockiert mehr als das es hilft. Zu guter Letzt aber ist es essenziell, in der Klasse Freunde zu finden. Ich selbst tue mich damit noch ein bisschen schwer, aber nach und nach verstehen wir uns immer besser. Anfangs gibt es da immer die Sprachbarriere, aber sobald die überwunden ist, findet man neue Freunde mit Leichtigkeit. Durch den Kontakt mit Gleichaltrigen kann man eine neue Perspektive auf das Land erhalten, und es ist sehr interessant mitzuerleben, was Jugendliche dort denn in ihrer Freizeit so machen. Man darf sich vor allem nicht zu sehr mit den anderen Austauschschülern ablenken!

Ich glaube, dass dies die wichtigsten Dinge sind, um das Beste aus seinem Auslandsjahr zu machen und das Land möglichst weitgehend zu erleben. Es hängt alles von der Einstellung ab, mit der man seiner neuen Heimat begegnet, und man sollte jeden Tag nutzen. Mir wächst Taiwan von Tag zu Tag mehr ans Herz, und auch wenn ich meine Freunde und Familie in Deutschland natürlich vermisse, will ich hier eigentlich nicht weg. Ich bin dankbar für jeden Tag, den ich hier sein kann.

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