Ecuador – 2. Bericht von Aaron

Es ist schwer meine Erlebnisse seit dem ersten Bericht in einem kurzen Text zusammenzufassen.

An Weihnachten sind meine Familie und ich zu Freunden essen gegangen. Es gab Truthahn mit Kartoffeln was hier in Ecuador das übliche Festessen an Weihnachten ist. Zu Silvester ist in Quito, der Hauptstadt von Ecuador eine Tradition, dass die Männer sich zu Frauen verkleiden durch die Straßen laufen und Autos stoppen und für kleines Geld passieren lassen. Ich saß mit meinem Bruder auf der Ladefläche des Trucks meines Vaters und wir sind durch Quito gefahren um uns Alles anzusehen. Am Anfang war es natürlich sehr erschreckend und komisch für mich, aber im Nachhinein war es sehr lustig. Um Mitternacht haben wir eine lebensgroße Puppe verbrannt. Ich hab meine Eltern gefragt, was dies bedeutet und sie haben gesagt, dass die Puppe das Jahr 2017 symbolisiert und man das Jahr somit hinter sich lässt. Auf den Kopf unserer Puppe haben wir das Gesicht des ehemaligen Vizepräsidenten, welcher zur Zeit im Gefängnis wegen Korruption sitzt, geklebt. Er hat Bestechungsgeld in Millionenhöhe von dem Konzern Odebrecht angenommen. Somit nehme ich an, dass das Verbrennen der Puppe nicht nur das Hinterlassen von 2017, sondern auch hauptsächlich das Hinterlassen vom Schlechten in 2017 bedeutet.

In letzter Zeit habe ich auch wieder viel mit meinem Bruder unternommen. Wir haben einen 4700m hohen Vulkan bestiegen und auch sonst viele andere schöne Dinge gemacht.

Als ich für mein Auslandsjahr gepackt habe, habe ich wegen des Gewichts viele Sachen, bei denen ich dachte, dass sie nicht ganz so wichtig seien, nicht eingepackt. Dass war ein großer Fehler, denn jetzt habe ich zum Beispiel keine Schuhe für die Schule und ich kann mir hier auch keine kaufen, da die Schuhläden hier nicht meine Schuhgröße haben. Allgemein alle Dinge, bei denen man im Vorhinein denkt, man bräuchte sie nicht mitnehmen sollte man auf jeden Fall mitnehmen. Die meisten- von Deutschland aus- geschickten Pakete kommen in Ecuador nicht an, was auch noch anderen Austauschschülern hier passiert ist.

Ich denke, dass wenn man das richtige Land wählt und die richtigen Leute kennen lernt man kein Heimweh bekommt, zumindest hatte ich bis jetzt noch kein starkes.

Danke für Alles und viele Grüße aus Ecuador,

Aaron Krapoth

Schreibe einen Kommentar