Ecuador – 4. Bericht von Hella

So jetzt ist es wirklich der letzte Quartalsbericht und auch meine Reise endet bald und ich werde nach Deutschland zurück fliegen. Bis jetzt realisiere ich das aber noch gar nicht.

Wieder Deutsch reden, keine Feiern wie hier mehr erleben, die Musik, alle Freunde hinter sich zu lassen und und wieder in das doch sehr unterschiedliche Deutschland zurück zu kommen. Mal sehen wie das wird.

Meine letzte Zeit habe ich auch ziemlich gut genutzt und viel unternommen. Ich hatte noch zwei weitere Rotary Reisen. Ende April ging es für fünf Tage auf Galapagos. Eine unglaublich schöne Reise! Wie sind immer sehr früh aufgestanden um ganz viel zu unternehmen und zu sehen. Jeden Tag waren wir schnorcheln. Außerhalb des Wassers konnte man immer nur kurze Zeit etwas machen wegen der Hitze. Immer sollten wir lange Kleidung tragen um sich nicht zu verbrennen, selbst beim schnorcheln im Meer.

Viele Tiere gab es zu sehen. Von den Schildkröten, Fischen, Pinguinen, Seelöwen im Meer hin zu Landschildkröten, Blaufußtölpeln, Meeresechsen und Pelikanen. Zu dieser Reise sind wir Austauschschüler aufgeteilt worden in drei Gruppen, welche in unterschiedlichen Wochen gefahren sind. Somit waren wir ungefähr 25 Personen und eine nicht so große Gruppe, was für solche Reisen eigentlich sehr schön ist.

Drei Wochen später dann hatten wir unsere letzte Reise. Die Rotary-Distrikt-Tour durch ganz Ecuador mit allen Austauschschülern zusammen in zwei Bussen. Das war mit 8 Tagen die längste Reise in diesem Jahr. Gestartet haben wir in Guayaquil wo wir ein Rotary treffen hatten, alle mit ihren Blazern und Flaggen. Am nächsten Tag ginges über die Nationalpark „Las Cajas“ nach Cuenca. Am nächsten Tag eine Stadtführung in Cuenca, dann sind wir hier zu meinem Dorf Gualaceo gefahren, ein Dorf weiter nach Chorderlege und wieder zurück nach Cuenca. Die Tage darauf sind wir zu fast allen wichtigen Orten in Ecuador gefahren. Die große Vulkanlagune Quilotoa, Banos de Ambato mit den berühmten Wasserfällen, zu den Vulkanen Cotopaxi und Chimborazo, nach Quito und die Mitad del Mundo also den Äquator. Das war eine sehr sehr schöne letzte reise für uns alle mit auch einem traurigen Abschied. Das waren die ersten Abschiede die ich so machen musste.

Nach der Reise ging es für mich bis zum bitteren Ende wieder in die Schule. Ich habe alle Examen geschrieben und auch ein nicht mal so schlechtes Zeugnis bekommen.

Andere Austauschschüler habe ich hier in meinem Dorf immer noch nicht bekommen aber ich war mehr in Kontakt zu den Austauschschülern in Cuenca. Manchmal konnten mich meine Gasteltern dort hin fahren. Das hat ungefähr eine Stunde gedauert. Diese Austauschschüler sind zu meinen besten Freunden geworden und sie haben mich bei allem Unterstützt. Sie haben mich immer gefragt, ob ich was mit ihnen machen will oder kann. Ich war ein Teil von dieser Gruppe auch wenn ich ein bisschen weiter entfernt wohne.

Mein Anfang bzw. mein Start in das Auslandsjahr hier in Ecuador war eindeutig nicht der beste. Ich weiß noch wie oft ich in meinen ersten Monaten knapp davor war meine Sachen wieder zu packen und einfach heim zu fliegen. Ich hatte viele Probleme mit meiner Gasfamilie, meinem Umfeld und auch Rotary vor Ort hat mir dabei nicht weitergeholfen.

Jeder hat mir nur gesagt, dass ich am Ende bestimmt nicht mal mehr heim fliegen will. Dieser Spruch hat mir aber eindeutig nicht weitergeholfen weil ich in dem Moment einfach heim fliegen wollte. Naja, jetzt bin ich immer noch hier und will wirklich nicht mehr heim fliegen. Ich habe so gute Freundschaften hier geschlossen. Ich bin mit fast allen meiner 40 Klassenkameraden sehr gut und habe einige Freunde aus der Schule und außerhalb. Ein kleines Dorf hat auch trotzdem in dem Sinne seine Vorteile. Immer wenn ich raus gegangen bin habe ich irgendjemand getroffen und alle haben mich gekannt und ich konnte eigentlich mit allen etwas machen. Alle waren freundlich und offen mir gegenüber und wenn man dann als Austauschschüler einfach das reden angefangen und offen war, hat man sehr viele Freundschaften schließen können. Das ist schon eine Sache die ich vermissen werde. Ich habe unglaubliche Erfahrungen in diesem Jahr machen können, ob gute oder schlechte, ich aus allen etwas lernen können und bin mit ihnen gewachsen.

Ein Auslandsjahr würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, trotzdem kommt es ein ziemlich auf die Austauschschüler drauf an, was sie aus ihrem Jahr machen und trotzdem braucht man schon ist ein bisschen Glück mit allem.

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