Taiwan – 1. Bericht von Moe

Hallo sehr geehrte Leserinnen und Leser dieses Berichtes,

ich kann Ihnen mit Freuden mitteilen, dass ich eine sehr gute und angenehme Reise hatte, da bei mir alles gut ging (zum Glück, da ich von Problemen bei vielen anderen gehört habe) und alle Deutschen in einer Gruppe zusammen geflogen sind. Dies war zum Vorteil, da sich alle Deutschen schon durch die Taiwan-Orientation und durch die Sprachkurse kannten. So musste man auch nicht gleich alleine in das Ungewisse starten. Die Ankunft dann, nach einem 13-stündigem Flug, hat auch einen sehr tiefen Eindruck bei mir hinterlassen, da es etwas war wo wir nicht ganz darauf vorbereitet waren. Als wir aus dem Ausgang heraus gekommen sind wurden wir erst einmal mit einem sehr lautem Jubelruf und Geklatsche begrüßt, was doch sehr auffällig war und vor allem unerwartet. Danach wurde man von seiner Gastfamilie begrüßt und ,in meinem Falle, seinem Counselor und ein paar Taiwanesischen Freunden und dann hat man noch so gefühlte Fünf Minuten lang Fotos geschossen. Danach sind wir dann nach Hause gefahren, wo ich mich dann duschen und ausruhen konnte, da die Reise doch sehr anstrengend war. Ich durfte dann an diesem Tag mich auch gleich in meinem Rotary-Club vorstellen, ich war zwar sehr erschöpft, aber die Leute in meinem Club sind sehr freundlich und hatten zum Glück Verständnis dafür, dass ich nicht 100% meiner Aufmerksamkeit aufbringen konnte. Aber auch im allgemeinen bin ich sehr erstaunt von der Offenheit und Freundlichkeit der Leute hier, da ich zwar Höflichkeit erwartet hatte, aber das sie etwas mehr zurückhaltend sind und nicht gleich auf einen zu gehen. Vor allem habe ich dies bei meiner Klasse erwartet, da uns auch auf der Orientation gesagt wurde, dass Taiwanesische Schüler sehr zurückhaltend am Anfang sind, was aber gar nicht der Fall bei mir war. Ich wurde sofort, nachdem mich meine Klassenlehrerin vorgestellt hatte, von einem Mädchen angesprochen, welche mich nach meinem Namen, etc. fragte und mir auch gleich ihre Hilfe anbot mich in der Schule einzufinden. Mich hat dies sehr gefreut und auch überrascht, da ich nicht davon ausgegangen bin, so schnell angesprochen zu werden. Nach ihr kamen dann in der Pause auch viel andere Klassenkameraden zu mir, um sich vorzustellen. Deswegen kann ich auch sagen, dass ich mich sehr wohl in meiner Klasse und Schule fühle, da alle super freundlich sind und ich weiß, dass sie mir auch helfen werden. Dies ist aber auch so, da ich vorher Bedenken hatte, ob ich gute Freunde finden werde, da ich die einzige Austauschschülerin an meiner Schule bin, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist, da meist mehr an dieser Schule sind. Auch an anderen Schulen sind immer 2-6 oder mehr Austauschschüler, was mir von anderen Austauschschülern erzählt wurde, mit welchen ich mich auch super verstehe. Allgemein sind alle Austauschschüler super gut drauf und man versteht sich auf an hieb, da man in derselben Situation ist und sich gegenseitig versteht. Außerdem haben wir alle um die selbe Zeit eine Chinesischkurs, weswegen wir danach zusammen einen Kaffee trinken können und uns austauschen können, aber auch so sehr viel zusammen machen können.

Der Chinesischkurs findet immer Dienstags und Donnerstags in der Taipei University statt und ist immer von 13:30-16:30 Uhr. Am Anfang war ich etwas überrascht darüber, dass wir zwei Mal die Woche drei Stunden Unterricht haben, da ich von manchen Freunden gehört habe, dass sie nur einmal die Woche zwei Stunden haben. Ich bin aber auch sehr darüber, da Chinesisch doch eine etwas schwerere Sprache ist und man jede Hilfe darin gebrauchen kann. Ich spreche zwar kaum Mandarin im Moment, aber ich merke, dass ich unter anderem auch durch den Sprachkurs langsam besser verstehe und mich verbessere. Trotzdem muss man auch sehr viel selbst dafür machen, da man Chinesisch einfach üben muss und nicht nur durch hören lernen kann.

Zu meiner Gastfamilie kann ich auch nicht mehr sagen, als dass ich unglaublich froh bin in dieser Familie zu sein und ich mir keine bessere Familie wünschen kann. Sie sind alle super nett und auch sehr geduldig, wenn ich mal nicht etwas verstehe, welches nicht selbst gegeben ist. In dieser Familie habe ich meine Gasteltern und zwei große Gastschwestern. Mein Gastbruder ist für ein Jahr in den USA. Am meisten habe ich bis jetzt mit meinem Gastvater gemacht, da meine älteste Gastschwester immer den ganzen Tag arbeiten muss und meine andere Gastschwester in ihrer Prüfungszeit in der Uni ist und deswegen viel dafür lernen muss. In meiner ersten Woche war außerdem meine Gastmutter für eine Woche in Europa auf Reise, weswegen ich in dieser Woche viel mit meinem Gastvater gemacht habe, da ich noch Ferien hatte und ich sonst nichts zu tun hatte. Mein Gastvater hatte jeden Tag etwas für mich organisiert, sodass ich mich eigentlich nicht gelangweilt habe und mich auch sehr gut eingewöhnen konnte, da ich so nicht an zu Hause erinnert wurde und somit kein Heimweh bekommen habe. Wir machen auch jetzt immer noch jedes Wochenende etwas gemeinsam, damit ich viel von Taiwan zu sehen bekomme. Als kleines Resümee am Ende kann ich nur sagen, dass ich in dieser kurzen Zeit schon sehr viel erlebt habe, dass man es schlecht alles in Worte fassen kann, da es zu viele neue Eindrücke sind. Aber ich weiß, dass ich meine Entscheidung für ein Austauschjahr definitiv nicht bereue und ich mich bei Rotary mich nur für diese Möglichkeit bedanken kann, da es in dieser kurzen Zeit schon so eine Einfluss auf mein Leben genommen hat, welchen ich sonst nie gehabt hätte.

Und jedem Überlegendem: mach ein Austauschjahr, egal wann, wie oder wo, da es dich bereichern wird in welcher Form auch immer.

Mit sonnigen und schwülen Grüßen aus Taiwan

MOE

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