Japan – 2. Bericht von Emil-Malte

Als Outbound geht man normalerweise mit viel Vorfreude und Erwartungen ins Ausland. Zu hohe Erwartungen können einen aber auch enttäuschen.

Ich kam nach Japan und wurde sehr freundlich von meiner ersten Gastfamilie aufgenommen. Meine Gastschwester, selber Rotexerin, hatte eigene Erfahrungen im Ausland gemacht. Nachdem die Anfangseuphorie auf beiden Seiten nachgelassen hat, war es eher ein Leben nebeneinander als miteinander. Das was meine Familie mit mir unternehmen wollte, hat dann doch nicht mehr geklappt und es kam nicht zu diesen Unternehmjngen. Auch mit meiner Gastschwester habe ich kaum geredet, denn als ich nach Hause kam, hat sie sich mit Kopfhörern Serien angeschaut. Das hat bis zum Ende meiner Zeit die Kommunikation in der Familie beeinflusst.

Bei meiner Zweiten Gastfamilie unterhalten wir uns viel mehr, was auch einen sprachlichen Fortschritt erwarten lässt; trotzdem fühle ich mich nicht wirklich zu Hause.

Den Tipp den ich gerne an Outbounds weitergeben möchte ist, dass Freunde unter den Austauschschülern und Freunde in der Schule sehr wichtig sind. Nicht nur für das normale Sozialleben, denn Freunde sind die einzigen die einen ein ganzes Jahr begleiten und die Familie nur einen Jahresabschnitt. Das soll aber auch nicht heißen, dass man seine Familie vernachlässigen sollte. Man sollte schon versuchen seiner Familie entgegenzukommen und ihr nicht aus dem Weg zu gehen. Ich höre oft von Austauschschülern, dass sie in ihrer Familie nur zum Essen das Zimmer verlassen und Gesprächen mit der Familie ausweichen.

Mir selbst fällt dass zum Teil auch schwer, wenn ich täglich von 8-20 Uhr in der Schule bin, fallen die Gespräche mit Familie schon mal kürzer aus. Aber um so weniger man mit seiner Familie spricht umso weniger weiß deine Familie, auf welchem sprachlichen Niveau man sich befindet.

Des weiteren sollte man sich bemühen, etwas mit den verschiedensten Menschen zu unternehmen, so bekommt man auch die Chance verschiedenste Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Neben Unternehmungen und Sozialleben sollte man aber auch finanziell immer die Augen offen halten und seinen Rotary Club mit Fragen und Anfragen löchern, den Geld für Schule und Fahrten kann man auch viel schöner Investieren. Fragen kostet ja bekanntlich nichts und wenn es nicht klappt hat man es wenigstens versucht.

Viele Rotexer haben mir in Deutschland gesagt, dass viele ihre Zeit mit Serien verschwendet haben. Ich stimme der Aussage nicht ganz zu, solange man die Serien in Landessprache schaut ist es sehr zu empfehlen. Denn das gibt einem die Möglichkeit auch mit Untertitel den Inhalt zu verstehen. Wenn man zudem noch landestypische Serien schaut, hat man zugleich noch ein neues Gesprächsthema mit seinen Freunden. Bei vielen Dingen finde ich es daher schwer eindeutige Tipps zu geben, denn jedes Land ist unterschiedlich und erfordert verschiedene Dinge. Solange man es genießt und Freude dabei hat und diese auch mit anderen Teilt, ist das eine gute Voraussetzung für ein wundervolles Jahr im Ausland.

Schreibe einen Kommentar