Kolumbien – 2. Bericht von Katharina Anna

Schulisch gesehen habe ich mittlerweile schon die Hälfte meines Austauschs hinter mich gebracht und trotzdem habe ich noch nicht viel Anschluss unter den Kolumbianern gefunden, aber ich fühle mich wohl in meiner Klasse und habe zumindest eine Klassenkameradin mit der ich mittlerweile schon recht gut befreundet bin. Momentan habe ich Ferien (17.11,18- 27.01.19). Diese begannen für mich mit der ersten Reise von Rotary. Eine Woche lang lernten wir verschiedene Teile von Kolumbiens Atlantikküste kennen und hatten alle viel Spaß mit befreundeten Austauschschülern. Am letzten Tag dieser Reise war ich leider krank (wahrscheinlich Lebensmittelvergiftung durch das Leitungswasser). Nach der Reise verschlimmerten sich meine Probleme mit dem Club und ich beschloss mich mit dem Club und meiner Gastfamilie (welche auch Probleme mit dem Club hat) hinzusetzen und über mögliche Lösungen dieser Probleme zu diskutieren. Bis jetzt bleiben die Ergebnisse, falls welche zustande kommen, noch abzuwarten.

In Kolumbien beginnt man die Weihnachtszeit inoffiziell am 07.12. mit dem „dia de las velitas“. Um diesen Tag zu feiern, trafen wir uns mit einem Großteil der Familie zum Mittagessen und als es dunkel wurde zündeten wir Kerzen an. Danach fuhren wir herum und beobachten das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung.

Eine weitere kolumbianische Tradition zu Weihnachten sind die sogenannten „Novenas“, welche neun Tage vor Weihnachten beginnen und deren Zweck es ist gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen, indem man an jeden Abend in einer größeren Gruppe aus Freunden und Familie in einem anderen Haus zu Abend isst und Spiele spielt. Leider konnte ich diese Tradition fast nicht kennenlernen, da meine Familie diese nicht wirklich zelebriert. Am 18.12.18 machten meine Familie und ich einen Tagesausflug nach Bogotá, da meine Mutter auf der dortigen Handwerksmesse einige Dinge für ihre Arbeit besorgen musste. In Bogotá angekommen trafen wir uns mit einem befreundeten Inbound aus Österreich und nahmen ihn mit zum Messegelände, wo meine Familie uns dann unseres Weges ziehen lies. Weihnachten feierte ich mit meinem Vater und zweier seiner Kinder und der Familie seiner Schwester. Es war ein sehr schöner Abend, wir redeten und lachten viel und wir spielten lustige Spiele. Ich hatte versucht Plätzchen für meine Familie zu backen, doch diese wurden leider absolut nicht genießbar.

Neuen Outbounds kann ich nur sagen, dass ein Austauschjahr nicht immer leicht ist. Doch ihr werdet eine zweite Familie finden, die euch nach ihren Kräften bei allen euren Problemen unterstützen wird und euch aufmuntert, wenn ihr traurig seid. Außerdem werdet ihr neue Freunde finden und viele interessante Personen kennenlernen. Auch die Sprache dürfte spätestens nach zwei Monaten kein Problem mehr sein. Ich kam nach Kolumbien und konnte kaum drei Worte auf Spanisch, mittlerweile führen meine Eltern und ich Diskussionen über Politik und Geschichte, ohne das mir das große Probleme bereitet. Doch ich lege euch ans Herz, dass ihr, solltet ihr etwas deutsches für eure Gastfamilie kochen/backen wollen, dies vorher übt. Ich habe hier zum ersten mal selber Plätzchen gebacken und im Anschluß hatte meine gesamte Familie und ich Bauchkrämpfe davon. Doch generell, ob ihr Probleme in eurem Austausch haben werdet, sei es mit Plätzchen, sei es was anderes, das kann euch niemand sagen. Dennoch solltet ihr euch davon nicht abschrecken lassen, wer weiß wann euch diese Erfahrungen in eurem Leben nochmal helfen werden.

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