Ecuador – 3. Bericht von Julian

Jetzt wo ich so anfange diesen Bericht zu schreiben, realisiere ich überhaupt wie viel Zeit schon vergangen ist und wie wenig mir noch bleibt bevor die Heimreise schon ansteht. Was mich auch ein kleines bisschen traurig macht, weil man sich in der Zeit schon einen kleinen Familien- und Freundeskreis aufgebaut hat. „Noch eine kurze Zeit – wie waren Deine Erfahrungen in diesem Jahr?“ ist das Thema dieses Berichts. Jetzt lebt man schon über ein halbes Jahr weit weg von Zuhause und es fällt einem irgendwie gar nicht mehr auf, dass man nicht Zuhause ist. Man hat sich schon so daran gewöhnt und ehrlich gesagt gefällt mir der Gedanke gar nicht so in ein altes bekanntes Umfeld zurückzukehren von dem man schon so ziemlich alles kennt. Es ist komisch denn natürlich will man seine Freunde und Familie unbedingt wiedersehen, aber auf der anderen Seite will man auch noch weiterreisen und viel mehr fremde Dinge sehen und erleben. Die Erfahrungen in diesem Jahr meines Austausches zu beschreiben ist sehr schwierig, denn sie waren sehr unterschiedlich und sehr viele. Am Anfang zum Beispiel war alles sehr fremd, die Leute, die Kultur, die Schule, der Transport, aber es gab auch einige Dinge die gleich oder ähnlich waren oder die man schon mal im Fernsehen gesehen hat. Deswegen sollten man sich auch an fremde Dinge gewöhnen und offen sein. Das kommt aber auch so mit der Zeit denke ich. Man sollte sich auch darauf einstellen, dass nicht immer alles so komfortabel wie Zuhause ist und dass man auch sehr selbstständig werden muss. Das ist vielleicht nicht immer schön, aber wenn man so am Schluss zurückschaut, was man selbst gemacht und geschafft hat, macht einen das auch irgendwie ein bisschen stolz und vor allem selbstbewusster. Man merkt auch wie unterschiedlich Kulturen, Personen, Meinungen und Länder sein können. Ecuador ist dafür vielleicht eines der besten Länder. Hier gibt es Menschen, die in riesigen Häusern wohnen, die neueste Technologie besitzen und die neuesten Autos fahren, und dann gibt es Menschen, die noch nicht mal über warmes Wasser verfügen und bloß ein Wellblech über dem Kopf haben. Es gibt aber auch Menschen, die haben ein völlig normales Haus, ein Auto, sind wohlhabend und haben trotzdem kein warmes Wasser. So unterschiedlich können die Zustände sein. Manchmal können die Manschen auch sehr rassistisch seien, was für einen Deutschen meistens ein sehr schwieriges Thema ist, aber auch daran sollte man sich gewöhnen und die Menschen einfach so sein lassen. Eine beeindruckende Erfahrung war zum Beispiel auch die Vielfalt der Natur, obwohl ich jetzt eigentlich nicht so der „Natur-typ“ bin. In Deutschland sieht man eigentlich immer die gleichen Tiere, egal ob man jetzt in Bayern oder in Brandenburg vor die Tür geht. In Galapagos ändern sich die Tiere aber zum Beispiel schon von Insel zu Insel und das merkt man sogar ohne in Biologie eine 1 gehabt zu haben. Dagegen ist der Amazonas aber wieder eine ganz andere Erfahrung gewesen und das alles obwohl man immer noch im gleichen Land reist. Alles in allem muss man aber sagen wenn man so auf die vergangenen Monate „zurückschaut“ hat man so viele neue Erfahrungen gemacht, dass es oft auch einfach schwierig fällt diese auszudrücken. Jeden Tag macht man eigentlich neue, manche sind klein und eher unbedeutender, manche sind größer und man vergisst sie vielleicht nicht mehr so schnell. Am Ende kann man aber sagen dass jeder andere Erfahrungen macht und jeder sehr dankbar für all die Erfahrungen und Eindrücke sein sollte und vor allem für die Personen, die diesen Austausch irgendwie ermöglichen und irgendwo ihr Stück dazu beitragen.

Schreibe einen Kommentar