Taiwan – 3. Bericht von Moe

Sehr geehrte Frau Neumann-Trüb, Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

in diesem Report habe ich bereits 7 Monate meines Austausches hinter mir und ich muss schweren Herzens feststellen, dass ich nicht mehr so viel Zeit hier in Taiwan verbringen werde. Es ist ein komisches Gefühl daran zu denken, dass ich schon über die Hälfte meines Austauschjahres hinter mir habe und nur noch drei Monate hier bin. Ich kann mich noch sehr gut an das Gefühl in dem Flieger hierher erinnern, wo ich mir, nachdem eine Freundin neben mir angefangen hatte zu weinen, „Oh Gott, Moe, wieso hast du das gemacht.“.Ich hatte ja schon einmal die Erfahrung eines Austausches, der aber nur für drei Monate war. 10 Monate sind ja dann doch nochmal etwas anderes. Aber jetzt bin ich hier und schreibe diesen Report und frage mich:“Wieso sind es nur 10 Monate?“ Na klar, möchte ich meine Familie und Freunde in Deutschland wieder sehen, aber ich habe hier so viele nette Menschen kennen gelernt, die ich einfach nicht zurück lassen möchte. Ich habe wie eine zweite Familie hier gefunden. Aber außer den Menschen habe ich noch so viel anderes hier gelernt und erlebt, was man einfach nicht alles in Worte fassen kann. So habe ich sehr viel über mich selbst gelernt, zu welchen Sachen ich fähig bin und was man alles schafft, wenn man ein wenig Geduld hat. Vor allem aber, dass man in der Gegenwart leben sollte. Na klar sollte man auch etwas über die Zukunft nach denken, aber was bringt es einem wenn man nur in die Zukunft schaut und nicht den Moment genießt? Wie soll man den da sein Leben genießen?

So habe ich auch gelernt viel geduldiger mit Problemen umzugehen, da ich mir angewöhnt habe nicht immer nur aus meiner Perspektive zu schauen, sondern auch auf den andern Menschen zu achten und dann erst einmal die Ursache des Problems zu finden. Dies macht es viel einfacher und friedvoller, dass Problem zu lösen.

Aber einer der wichtigsten Sachen die ich hier gelernt habe ist ein Lächeln. Es ist erstaunlich, was ein einziges Lächeln alles machen kann. Es war mir zwar schon immer sehr klar höflich zu anderen Personen zu sein, aber es ist doch noch schöner dem Menschen eine kleine Freude zu machen. Egal ob du gut drauf bist oder nicht. Es kann ja sein, dass dein Lächeln ein Lichtschein in einem miesem Tag für die Person ist und ich denke dieses Gefühl, dass du Leute fröhlich gemacht hast ist unersetzbar. Es ist doch immer schön positiv im Leben unterwegs zu sein als negativ.

So könnte ich noch tausende Sachen hier aufzählen, welche ich hier gelernt habe, aber da würde der Bericht zu lang werden, deswegen mache ich es einfach kurz und knackig: diese eine Jahr im Ausland hat mir unglaubliche viel Erlebnisse und Bereicherungen für mein Leben gebracht, welche man nicht ersetzen kann. Zwar geht es bald zurück und darüber bin ich etwas traurig, aber das heißt ja nicht, dass ich die Leute hier nie wieder sehen werde. Deswegen werde ich die letzten Monate hier noch so gut es geht genießen und das Beste daraus machen.

Mit freundlichen Grüßen aus Taiwan

Moe

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